DANIEL BOONE
Wer seinen Namen hört denkt
sofort an einen der Mega-Hits der 70er Jahre - "BEAUTIFUL SUNDAY"!
Der Titel wurde damals sowohl im englischen Original, wie auch in der ebenso
erfolgreichen deutschen Version von Daniel Boone gesungen.
Noch gut im Ohr
sind weitere Songs von ihm, wie "Annabelle" und "Skydiver".
Auch in den Discos der 70ern und überall wo getanzt und gefeiert wurde,
legten die DJs gerne Schallplatten von Daniel Boone auf. Gerne gespielt ,
neben den vorab genannten Songs, wurde vor Allem auch der schmissige Song
"Sunday Lover".
Bei der Hoepfner Oldie Night
2000 gab es als Überraschung, ein Wiedersehen- und hören beim Auftritt von
Daniel Boone!
ausführliche
Biografie:
Daniel Boone wurde
als Peter Charles Greene am 31.7.1942 in Birmingham geboren.
1958 erhielt er ein Engagement als Vokalist und Gitarrist in der lokalen
Musiktruppe The Beachcombers.
Daniel Boone alias Lee Stirling hatte von Kindheitsbeinen an
Klavierunterricht genossen und sich später autodidaktisch das Gitarrespielen
beigebracht. 1960 hatte seine Musikgruppe den Namen Beachcombers satt und
man benannte sich in die Bruisers um, auch deshalb weil sie zu der Zeit
Tommy Bruce, einen auf der Insel bekannten Balladeninterpreten der frühen
Sechziger auf seinen ersten beiden Hits Ain't Misbehavin und Broken Doll als
Sessionband begleiten durften.
1962 entschieden sich die jungen Musiker, ins Profigeschäft einzusteigen. Da
sie in der Szene bereits als fertige, handwerklich ausgereifte Musiker
bekannt waren, wurden sie von den damaligen Songschreibern Mitch Murray und
Peter Callender als Backing-Gruppe beschäftigt und auch bisweilen für
Demo-Platten eingesetzt; für Songs etwa, die den Titel trugen: How Do You Do
It oder I Like It.
Ihre erste eigene Single erschien im März 1963 bei Columbia, aber fast
erwartungsgemäß entpuppte sich My Heart Commands Me als Flop. Schon bald
wurden sie weitergereicht an das Parlophone Label. Ein Lied, das sie
eigentlich für Del Shannon als Demo eingespielt hatten, Johnny Worth's Blue
Girl, wurde im Sommer 1963 veröffentlicht. Die Platte schaffte es
tatsächlich in die englischen Charts und kletterte bis auf Platz 31. Als
Nachfolgetitel erschienen I Could if I Wanted To und Your Turn To Cry - ohne
größere Resonanz. All diese Aktivitäten hatten aber den praktischen
Nebeneffekt, dass Stirling seine Songschreiberqualitäten verbessern konnte.
Die ersten, die das im positiven Sinne zu spüren bekamen, waren die
Merseybeats, die den von ihm verfassten Titel I Think Of You bis in die Top
10 trugen. Wie man sagt, habe Sterling den Text auf einer langweiligen
Busfahrt auf die Rückseite einer Zigarettenschachtel geschrieben. Ein
anderer seiner Songs wurde interpretiert von der Sängerin Kathy Kirby, die
mit seiner Komposition I Belong beim Grand Prix Eurovision im Jahr 1965 mit
26 Punkten auf dem zweiten Platz landete.
Daniel Boone (in den
70ern) im Studio
Nur zur Vervollständigung: Es gewann damals die Französin France Gall mit 6
Punkten Vorsprung. Zwar veröffentlichten die Bruisers noch die eine oder
andere Single, darunter Titel wie Sad, Lonely and Blue, Everything Will Be
Alright oder Sweet And Tender Hold Of Your Love, aber ein Erfolg wollte sich
nicht mehr einstellen. Im Jahr 1967 löste sich die Gruppe auf und Stirling
wurde zusammen mit einem gewissen Bernard Mattimore Mitbesitzer eines
Aufnahmestudios in der Londoner Whitechapel Road. Auf Decca veröffentlichte
er zu dieser Zeit einige Soloaufnahmen, so etwa den Titel Goodbye
Thimblemill Lane. Weitere notwendige Einkünfte erzielte er durch die
massenhafte Einspielung von Cover-Versionen aktueller Hits, die dann auf
Billig-Labels als kaum vom Original unterscheidbare Imitate verhökert
wurden. Auch Elton John oder David Byron (später Uriah-Heep) verdienten sich
auf diesen Low-Cost-Sessíons bisweilen ihr karges Zubrot. 1970 machte
Sterling Bekanntschaft mit einer Studioband, die sich Hungry Wolf nannte.
Mit von der Partie waren Clem Cattini, Herbie Flowers und Alan Hawkshaw. Mit
letzterem zusammen bastelte er auch einige Filmmusiken, zum Beispiel für
einen Film im Jahr 1970 mit dem Titel "Groupie Girl". Nach einem einzigen,
gemeinsamen Longplayer wechselte man die Bezeichnung und nannte sich - in
veränderter Besetzung - Rumplestiltskin. Auch diese blues-rock-orientierte
Band brachte es auf lediglich zwei LPs, bevor die Gruppe auseinanderfiel.
1972 wechselte er für einige Singles als Solointerpret zum Penny Farthing
Label von Larry Page, der auch das Carter-Lewis Gespann mit dem Namen
Kincade unter Vertrag hatte. Der gewiefte Produzent Page grübelte lange über
die verkaufsentscheidende Etikettierung seines musikalischen Neuzugangs nach
und entschied sich für das Pseudonym - Daniel Boone. Der nun folgende kurze,
aber heftige Boom begann in heimischen Gefilden mit der Veröffentlichung von
Daddy Don't You Walk Too Fast. Auf der englischen Insel gelang Sterling damit
ein Sprung bis auf Platz 17 der Charts. Die Veröffentlichung Beautiful
Sunday (D #1, UK #21, A #1, US #15) steigerte sich zu einem bemerkenswerten
Erfolg in ganz Europa und insbesondere im deutschen Sprachraum, in dessen
Grenzen er noch eine ganze Reihe weiterer, allerdings wesentlich
bescheidener Hiteinträge verzeichnen konnte. Nachfolgeplatten wie Anabelle
(D #16, US #60), Sunshine Lover (D #36, A #4) und Skydiver (D #30, A #10)
gerieten zwar hierzulande nicht zu großen Verkaufsrennern, rechtfertigten
aber ihre Veröffentlichung durch nachfolgende Fernsehauftritte und
ausreichenden Rundfunkeinsatz.
Etwas verspätet
schwappte der Erfolg von Beautiful Sunday nach Japan, wo diese Scheibe erst
im Jahr 1976 in Millionenauflage über den Ladentisch ging. Das zwang den
Interpreten dazu, in Fernost vorstellig zu werden und sich dort häufiger auf
Bühne und Fernsehen live zu präsentieren.
Gegen Ende der Siebziger kehrte er zu dem Namen Peter Lee Stirling zurück,
schloss seine aktive musikalische Laufbahn vor den Fernsehkameras ab,
konzentrierte sich auf das Komponisten- und Produzentendasein und verdiente
auch einiges Geld mit dem Schreiben kommerzieller Werbejingles. In den
Neunzigern tauchte er wieder aus der Versenkung auf, wirkte auf einem neuen
Album der Troggs mit und schloss sich der Oldierevival-Bewegung an. Und so
ist er im Jahr 2002 wieder auf Tour. Noch im Oktober 2002 trat er mit einer
ganzen Reihe musikalischer Zeitgenossen wie den Rubettes, Suzi Quatro, Racey,
Sweet, Showaddywaddy, den Tremeloes und einigen mehr in der Münchner
Olympiahalle im Rahmen einer Veranstaltung von Radio Arabella auf.
Quelle: wikipedia.org
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