Biografie:
Es geschah 1993: er kam wie aus dem
Nichts, saß am Klavier und verzauberte Millionen Freunde sanfter
Pianoballaden mit den Worten "Jessie (paint your pictures 'bout how it's
gonna be...)". So ein Welthit kommt einem natürlich nicht von heute auf
morgen. 1965 im kalifornischen Santa Barbara geboren, sitzt Joshua Kadison
bereits mit 12 Jahren am Klavier und übt sich an Eigenkompositionen.
Wesentlich beeinflussen ihn dabei
große Namen wie Cole Porter und George Gershwin, beides Komponisten, die in
der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts amerikanische Klassiker geschrieben
haben. Nachdem Kadisons Mutter stirbt, verlässt Joshua die Hollywood Hills
und sammelt ungewöhnliche Lebenserfahrungen bei einer Indianerin, die einen
guten Ruf als "Soundhealer" genießt. Durch sie lernt er, die Umwelt
bewusster wahrzunehmen und vergegenwärtigt die heilende Wirkung von Harmonien
in der Musik. Die nun entstehenden, sehr persönlichen Geschichten des
Storytellers und seine zunehmend aufwendigen Arrangements lenken die
Aufmerksamkeit des Firmenriesen EMI auf den schönen Kalifornier.
Die Single "Jessie" macht
ihn über Nacht zu einer Berühmtheit und sein Debutalbum "Painted Desert
Serenade" verkauft sich im Zuge des Erfolgs prächtig. Mitgeholfen hat
der erfahrene Produzent Rod Argent (u.a. Phil Collins). Auch die zweite Single
"Picture Postcards from L.A." schmachtet sich in unzählige Ohren
und beschert Kadison einen Geldsegen. Mit
"Delilah Blue" entwickelt sich Kadison 1995 in eine andere Richtung.
Der vertraute Klang von Live-Instrumenten in seinen Songs weicht
Synthesizer-Melodien, während Kadison textlich versucht, andere Menschen die
Welt durch seine Augen sehen zu lassen. Auch äußerlich trägt er nun statt
wallendem Haar Stoppelfrisur und Ziegenbart. Beide Novitäten beeindrucken die
Öffentlichkeit wenig und EMI sieht sich gezwungen, den Pianisten zu droppen.
Dem Drang, weiterhin viel zu
erzählen, kommt Kadison 1998 mit dem Roman "17 Ways to eat a mango"
nach (erschien auch auf deutsch). Außerdem veröffentlicht er im selben Jahr
die 5-Track EP "Saturday Night In Storyville" auf einem kleinen
Label.
Wie es der Sanftmütige aber geschafft
hat, 2000 wieder seinen alten Arbeitgeber EMI für sich zu gewinnen, dürfen
wir nur erahnen. Jedenfalls trägt Kadison sein Haar wieder lang und mit der
Ohrwurm-Single "Carolina's Eyes" aus seinem dritten Album konnte
Josh einen weitere Hit landen, der vor allem im Radio zum Dauerläufer wurde.