Svens Bio: Seit 1981 steht der Box-Ring im Mittelpunkt des Lebens von Sven Ottke. Erst relativ spät im Alter von 14 Jahren entschied sich der gebürtige Spandauer für den Faustkampf. "Ich habe vorher Fußball gespielt. Doch wir hatten damals bis
zu sechs Jugendmannschaften, und ich bin nie in die erste Mannschaft gekommen. Das Beste was ich geschafft habe, war in der B-Jugend die 'Zweite'. In der Leichtathletik war ich überall nicht schlecht, aber eben nicht richtig gut. Und dann kam das Boxen", erinnert sich der 34-Jährige. Ein
Klassenkamerad hat ihn zum Boxen gebracht.
Beim Amateurklub Spandauer BC 26 Berlin wurde der Rohdiamant Ottke erstmals geschliffen. Großen Einfluss auf seine frühe Entwicklung als Boxer hatte Trainer-Unikum Gerhard "Bubi" Dieter. Seine großen internationalen Erfolge feierte er unter
anderem mit seinem jetzigen Profitrainer Ulli Wegner. Schnelle Beine und flinke, überfallartige Aktionen sowie ein gutes Auge und Distanzgefühl brachten dem gelernten Stukkateur bei den Amateuren die EM-Titel 1991 und 1996 sowie EM-Bronze 1993. Dazu kamen zwei dritte Plätze bei den
Weltmeisterschaften 1989 und 1991. Elf deutsche Meisterschaften feierte er, womit er in der ewigen Bestenliste immer noch Zweiter hinter Peter Hussing (16) ist.
Der Europameistertitel 1991 ist Ottke am besten in Erinnerung geblieben: "Beim Kampf gegen meinen Dauerrivalen Alexander Lebsjak hat keiner mehr an mich geglaubt. Doch in der dritten Runde habe ich das Ding noch umgebogen." Ottke, der von 335
Kämpfen beachtliche 286 gewann, gab sich immer als "Amateur aus Überzeugung". Noch nach seiner frühen Niederlage bei Olympia 1996 in Atlanta gegen den kubanischen Angstgegner Ariel Hernandez sprach er davon, sich nicht seine Gesundheit ruinieren zu wollen, was er im Falle eines Wechsels
ins Profilager wohl befürchtete.
Trotzdem kam im März 1997 der Wechsel zu Profi-Promoter Wilfried Sauerland. "Man kann seine Meinung auch ändern. Es hat soviel dafür gesprochen, und wenig dagegen." Ottkes Sinneswandel hat sich bislang als goldrichtig erwiesen. Beim Gewinn
des IBF-Titels im Super-Mittelgewicht gegen Weltmeister Charles Brewer zeigte er eine nicht für möglich gehaltene Energie-Leistung.
Ottke: "In der achten oder neunten Runde stand ich neben mir. Da dachte ich nur: 'Oh Junge, jetzt oder nie'." In den Schlussrunden holte er sich mit unbändigem Willen dann doch noch den Titel. Mittlerweile scheint Ottke von Kampf zu Kampf
stärker zu werden. Gegen James Crawford und Ali Ennebati beendete der Karlsruher sogar zwei Boxkämpfe in Folge durch K.o.-Siege und am 01.12.2001 schlug er den Australier Anthony Mundine ebenfalls K.o.
Sven Ottke hier mit seiner
(damaligen) Ehefrau Gaby!
Der Nachwuchs ist seit dem 2. Januar 2002 da - Glückwunsch!
PS: Ich habe beide nach unserem Talk auf der Bühne - hinter den Kulissen - darauf hingewiesen, dass eine Familie erst ab 3 Kindern so richtig komplett ist! Die Reaktionen: Gaby war nicht ganz abgeneigt, doch Sven hat erst mal die Bremse angezogen...
Warten wir einfach ab, wie sich die Familie Ottke noch verändert ;-)